Umgebung von Mostara - Stolac

14
Mai
Stolac (kyrillisch Столац) ist eine Kleinstadt nahe Mostar in der Herzegowina, dem südlichen Teil Bosnien und Herzegowinas. Stolac liegt im fruchtbaren Tal der Bregava in der ansonst kargen und verkarsteten Herzegowina. Die Gemeinde Stolac hat etwa 13.000 Einwohner.
 
 

Stolac besteht seit dem Mittelalter und war immer ein lebhaftes Handelszentrum. Die Stadt gehörte bis 1918 zu Österreich-Ungarn und war Garnison des IV. Bataillons des k.u.k. Infanterie-Regiments „Friedrich, Großherzog von Baden“ Nr. 50

Bis zum Bosnienkrieg setzte sich die Bevölkerung je etwa zur Hälfte aus Bosniaken und Kroaten zusammen. Während des Bosnienkrieges kam es vor allem 1993 zu heftigen Kämpfen zwischen Bosniaken und Kroaten, nachdem letztere ihre international nie anerkannte Republik Herceg-Bosna ausgerufen hatten. Nach der Eroberung der Stadt durch die Hrvatsko vijeće obrane (HVO) kam es zu Plünderungen durch deren Soldaten. Während der Plünderungen wurde der Stadtkern verwüstet und alle Moscheen zerstört, darunter auch die so genannte Kaisermoschee, eine der ältesten Moscheen in Bosnien und Herzegowina. Die Befehlshaber inhaftierten männliche Bosniaken in Gefangenenlagern, unter anderem im Lager Dretelj, während Frauen und Kinder ausgewiesen wurden.[1] Auch die orthodoxe Kirche wurde zerstört.

Eines dieser Lager der bosnisch-kroatischen Kriegspartei befand sich nahe Stolac in einem ehemaligen Gefängnis.

Am 26. Februar 2004 starb der mazedonische Präsident Boris Trajkovski etwa zehn Kilometer nördlich von Stolac bei einem Flugzeugabsturz.